Wir helfen Ihnen bei der richtigen Wahl der Ausbildung.

Zuerst stellt sich die Frage, ob man seinen Assistenzhund selber ausbilden möchte oder doch lieber ausbilden lassen möchte. Sowohl die Eigen- wie auch die Fremdausbildung haben Vor- und Nachteile. Ob eine der beiden Ausbildungsformen geeignet ist, hängt immer von den individuellen Umständen ab.

Eine Eigenausbildung ist in jedem Fall kostengünstiger. Der Hundehalter hat den Hund im Idealfall schon als Welpe bei sich und kann sofort mit der Ausbildung, natürlich altersgerecht, beginnen. Selbstverständlich kann auch mit einem erwachsenen Hund eine Ausbildung begonnen werden, allerdings muss dann darauf geachtet werden, dass der Hund noch nicht zu alt ist. Der Hundehalter trägt alle Kosten für die Unterbringung seines Hundes (Futter, Tierarzt, Spielzeug/Leine/Halsband, Körbchen etc.) selber.

Der Hundehalter bekommt alle Entwicklungsschritte des Hundes mit. Er ist für die Erziehung und erfolgreiche Ausbildung verantwortlich. Zwar wird dem Hundehalter ein Trainer zur Seite gestellt, der ihn je nach Bedarf unterstützt und ihm sowohl die Theorie als auch Praxis für den jeweiligen Servicehund vermittelt, allerdings liegt die Umsetzung allein beim Halter. Daher kann auch keine Ausbildungsdauer angegeben werden. In der Regel sollte eine Ausbildung aber mindestens 18 Monate dauern, da es sich um eine nachhaltige Ausbildung handeln sollte. Eine kürzere Ausbildung steht im Widerspruch zu der Erfordernis, dem Hundehalter das Wissen ausreichend vermitteln zu können.

Als Nachteil wäre zu nennen, dass die Gefahr, dass der Hund an einer Krankheit erkrankt, die einen Einsatz als Servicehund ausschließt, ebenfalls beim Hundehalter liegt. Sollte sich herausstellen, dass ein Hund beispielsweise an Hüftdysplasie oder einer anderen Erkrankung, z. B. einer Augenkrankheit, leidet, die erst festgestellt werden kann, wenn der Hund erwachsen ist, waren die bisher investierte Zeit und Geld umsonst. Vielleicht hat man einen sehr guten Familienhund, aber ein Einsatz als Servicehund wäre nicht mehr zu verantworten, da der Hund gegebenenfalls nur unter Schmerzen arbeiten könnte.

Wie ist die Eigenausbildung aufgebaut?

Zu Beginn steht ein Eignungstest, der erst einmal Klarheit verschaffen soll, ob Hund und Halter überhaupt für eine Selbstausbildung geeignet sind. Nicht jeder Hund kann beispielsweise ein guter Therapie- oder Assistenzhund werden, z. B. weil er sich nicht gerne von fremden Personen anfassen lässt oder etwas ängstlich ist. Dies bedeutet nicht, dass es ein schlechter Hund ist, sondern nur, dass er nicht als Therapie- oder Assistenzhund geeignet ist.

Falls Sie mit dem Gedanken spielen, sich einen Welpen anzuschaffen und diesen auch selber auszubilden, können Sie uns gerne ansprechen und wir suchen gemeinsam mit Ihnen einen Welpen, der Ihnen sowohl von der Rasse als auch vom Charakter zusagt. Hierfür gibt es verschiedene Tests, die man bereits mit wenigen Wochen alten Welpen durchführen kann.

Wenn der Hund den Eignungstest bestanden hat, kommt der erste Ausbildungsteil. Dieser beinhaltet den Grundgehorsam und sehr viel Theorie zum Thema Hund (Hundesprache, Trainingskonzepte). Dieser Teil endet mit einer kleinen Zwischenprüfung, die Rückschluss auf den Ausbildungsstand geben soll. Im zweiten Teil wird sich der Fachausbildung gewidmet. Hierbei gibt es erneut einen theoretischen und einen praktischen Teil, der den Halter und den Hund auf die Tätigkeit als Therapie- oder Assistenzhund intensiv vorbereitet. Die Ausbildung wird immer individuell angepasst.

Der zeitliche Umfang für eine Eigenausbildung sollte nicht unterschätzt werden. Neben der ganz normalen Erziehung eines Hundes kommen noch circa 2 Std. Ausbildungszeit am Tag hinzu. Gerade bei einem Welpen sollte man die Zeit, die man dafür aufbringen muss, nicht unterschätzen.

Die Eigenausbildung ist für manche Menschen besser geeignet als für andere. So ist beispielsweise ein Therapiehund in Eigenausbildung sehr gut machbar. Bei einem Blindenführhund oder Behindertenbegleithund sieht die Sache in der Regel schon wieder anders aus. Dies liegt einfach an der Tatsache, dass der Hund gerade zu Beginn ausprobieren wird, wo die Grenzen beim Hundehalter liegen. Für einen Rollstuhlfahrer kann es durchaus schwierig sein, seinen Hund zu händeln, wenn dieser jagen geht. Genauso verhält es sich bei einem Blinden, der einen Blindenführhund selber ausbilden möchte. Hierbei muss während der Anfangszeit der Ausbildung zwingend eine visuelle Kontrolle stattfinden, damit der Hund die grundlegenden Sachen fehlerfrei lernt. Aus diesem Grund ist die Eigenausbildung nur für einen sehr begrenzten Personenkreis zu empfehlen, da ein Ausbildungserfolg realistisch sein sollte.

Eine Eigenausbildung können Sie gern über unser Hundezentrum machen. Für weitere Informationen und ein individuelles Trainingskonzept kontaktieren Sie uns bitte. Auch eine Kombination aus Eigen- und Fremdausbildung ist möglich.

Die Fremdausbildung

Bei der Fremdausbildung wird der Hund von einem Fachtrainer für eine andere Person ausgebildet. Dies ist ideal für Personen, die zwar einen ausgebildeten Hund haben möchten, aber sich es nicht selber zutrauen oder wenig Zeit haben.

In einem Vorgespräch wird gemeinsam vereinbart, welches Ziel eine Ausbildung haben soll. Hierbei geht es vor allem darum, dass der zukünftige Hundehalter seine Wünsche äußert und abgeklärt werden kann, inwiefern diese umsetzbar sind.

Im Gegensatz zur Eigenausbildung zieht hierbei der Hund erst bei seinem neuen Besitzer ein, wenn er fertig ausgebildet und erwachsen ist. Durch die fachgerechte Ausbildung eines erfahrenen und speziell geschulten Trainers wird ein Erfolg vorliegen, sodass der Hund zuverlässig arbeiten wird. Der fertig ausgebildete Hund wird in mehrwöchigen gemeinsamen Schulungen mit dem neuen Hundehalter zusammengebracht. Hierbei wird der Hundehalter von dem Trainer so geschult, dass er mit seinem Hund umgehen kann.

Eine Fremdausbildung ist in der Regel sehr teuer. Dies sollte jedoch kein Hindernis sein, da es Vereine gibt, die sich gemeinsam mit dem zukünftigen Hundehalter um eine Finanzierung für den Hund kümmern. Gerne beraten wir Sie hierzu.

Die Kosten für eine Fremdausbildung können nicht pauschal angegeben werden, da sich diese nach dem jeweiligen Trainingsumfang richten. In den Kosten sind aber folgende Posten enthalten:

  • Anschaffung eines geeigneten Hundes
  • Kosten für Futter
  • Kosten für den Tierarzt (Wurmkuren, Schutzimpfungen, gesundheitliche Untersuchungen auf mögliche Krankheiten, die zu einem Ausschluss von der Ausbildung führen)
  • Trainingskosten
  • Kosten für die Zusammenschulung
  • Kosten für Hundezubehör: Leine, Halsband, Kennzeichnungsdecke, evtl. Führ- oder Stützgeschirr
  • Haftpflichtversicherung
  • Hundesteuer
  • fachgerechte Aufzucht des Welpen